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Es ist schon lange ein offenes Geheimnis, dass sowohl die rechte Partei ARENA als auch die linke FMLN mit den Maras (Jugendbanden, die jetzt als Terroristen bezeichnet werden) in der Wahlkampagne 2014 (Präsidentschaftswahlen) Pakte geschlossen haben, um die Banden für die Unterstützung im Wahlkampf zu bestechen bzw. zu erpressen. Anscheinend zahlten beide Parteien an beide Banden bzw. deren Fraktionen, die sich ihrerseits in früheren Zeiten stets apolitisch gaben. Die Gelder sollen von den Banden u.a. für Waffenkäufe genutzt worden sein. Die Präsidentschaftswahl von 2014 hatte mit Salvador Sánchez Cerén der Kandidat der FMLN gewonnen.

Am 1. Februar 2020 beschuldigte die Staatsanwaltschaft insgesamt sieben Personen, darunter nun auch Ernesto Muyshondt (ARENA), zurzeit Bürgermeister von San Salvador, Benito Lara (FMLN), Exminister für Sicherheit, Arístides Valencia (FMLN), Exminister für Regierungsführung und Justiz, sowie Paolo Luers (Journalist und früherer Kneipier deutschen Ursprungs), als Überbringer der ARENA-Gelder. Die FMLN-Funktionäre übergaben ihre Gelder persönlich. Die angegebenen Summen belaufen sich auf 100.000 bzw. 150.000 Dollar. Zum Beweis soll es sogar ein Video geben, das dies belegt. Die Angeklagten werden, im Kontext von Erpressung und Bestechung, folgerichtig auch des Wahlbetrugs beschuldigt. Einige der Verantwortlichen, wie z.B. Raúl Mijango, standen bereits vor Gericht und befinden sich schon (für 13 Jahre) im Strafvollzug.

Gegen je 100.00 Dollar Kaution, unter der Bedingung, sich alle 14 Tage zu melden, bleiben die Angeklagten zunächst auf freiem Fuß. Arístides Valencia hat El Salvador bereits verlassen.

Klage wurde auch gegen den Ex-Bürgermeister von Ilopango Salvador Ruano (ARENA) erhoben, der Familienmitglieder der Mareros bzw. sogar sie selbst in Munizipal-Behörden angestellt hatte. Er ist inzwischen verstorben. Daher hat die Staatsanwaltschaft den Richter gebeten, diese Anklage nicht weiter zu verfolgen.

Geschichte El Salvadors

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