Glossar L - Lencas

Nach den Pipiles (vgl. Glossar von 2019) waren die Lencas die wichtigste indigene Ethnie in El Salvador.

Nach den Pipiles (vgl. Glossar von 2019) waren die Lencas die wichtigste indigene Ethnie in El Salvador. Während die Pipiles den Teil westlich des Río Lempa bewohnten, siedelten die Lencas östlich von ihm, vor allem in Usulután, San Miguel, Morazán und La Unión. Ihre Herkunft ist umstritten, sie sollen aber mit den Mayas verwandt und historisch älter als die Pipiles sein. Archäologen und Ethnologen sind geneigt, auch für El Salvador zwischen den Nachfahren der Mayas und der Azteken eine kulturelle Grenze zu ziehen, die in diesem Land indes nie zur regionalen Grenze wurde. Hatten sich die spanischen Eroberer Pedro de Alvarado und dann vor allem sein Bruder Jorge das Territorium der Pipiles westlich des Río Lempa zueigen gemacht, unterwarf Martín de Estete die Lencas und deren Metropole Chaparrastique. Lencas und Pipiles wehrten sich erbittert gegen die Conquistadores und schmiedeten dafür sogar eine effektive Allianz. Dabei sollen jedoch die Lencas mit 30.000 Kriegern aus 200 Dörfern am längsten gekämpft haben. Legendär wurde deren Führung durch den Cacique Lempira (Übersetzung: „Señor de la sierra”, „Herr der Berge“), den die spanischen Eroberer schlussendlich 1537 ermordeten. Heute leben in El Salvador noch rund 37.000 Lencas. In Honduras, wo sie die Mehrheit der indigenen Bevölkerung stellen, sind es in etwa dreimal mehr. Während die Sprache der Pipiles inzwischen wieder (etwas) gefördert wird, ist das bei Lenca Potón so nicht der Fall – diese Sprache gilt spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts als nahezu ausgestorben. Ein letztes Interview in dieser Sprache ist von einem Sprachforscher 1970 aufgenommen worden. Besonders berühmt ist die weiß-schwarze Keramik der Lencas.

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